Die HVS-Landskron-Pokal-Endspiele am 21. Mai in Döbeln hielten Spannung pur bereit

Die Zwickauer Männer können verdientermaßen über die Wiederholung ihes Pokalsieges aus der letzten Saison jubeln. (Foto HVS)

Große Freude bei den MSV-Frauen als HVS-Präsident Karsten Küter den Pokal überreicht. Foto: HVS

Da war sie wieder, die besondere Brisanz mit den Eigenheiten des Pokals. An Spannung waren beide Begegnungen kaum zu übertreffen und das entschädigte das Publikum für die lange Corona-Abstinenz und deren Einschränkungen der letzten Jahre. Das Fazit war rundum positiv und der Dank gilt allem Verantwortlichen, besonders dem Ausrichter HSG Döbeln-Neudorf für die super Organisation und fehlerfreie Durchführung.

 

Endspiel Frauen: MSV Dresden vs. SC Markranstädt II 29:28 (16:13)

 

Die beiden Verbandsligisten ließen schnell vergessen, dass keiner der  angestammten Sachsenligisten anwesend war. Vielmehr sie spielten beinahe durchgängig auf Sachsenliga-Niveau. Und das brauchen sie auch, denn sie stehen noch vor der Relegation zur Sachsenliga gegeneinander. Aber am Sonnabend blendeten sie das aus und konzentrierten sich auf den Pokalfight. War schon vorher kein wirklicher Favorit auszumachen, so war die Partie entsprechend ausgeglichen und immer knapp. Auch wenn der MSV in der Anfangsphase sich leicht abzusetzen schien, wie beim 4:1 oder zum 8:4, so kam der SC immer wieder stark zurück. Schnell zum 10:8 aufschließend, wurde besonders nach dem Wechsel richtig zugelangt.  Die jungen Spielerinnen ließen ihre durchaus bestehende Ressentiments fallen und ärgerten die erfahreneren Dresdenerinnen mehr und mehr. Bereits in der 34. Minute gelang so der Ausgleich zum 16:16. Nun wechselten mehrfach Führung des MSV und Remis, ehe die Masrkranstädterinnen sogar beim 20:21 erstmalig die Führung holten. Die Fans tobten und wollten mehr, aber die Elbestädterinnenfanden zurück und stellten die vorangegangene Dramaturgie wieder her. So wechselten deren Führung und Remis, ohne dass es den jungen SC-Spielerinnen nochmals gelang, das Spiel zu drehen. So behauptete Dresden clever die knappe Führung bis zum Abpfiff und holte den Pott zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte.

 

Playerin oft he Match: Jenny Kolewa (MSV Dresden)

 

Fazit des MSV-Trainers Mario Ottomann: Für mich ist das eine Reminiszenz an die vergangenen vier Jahre mit Aufstiegen von der Kreisliga bis in die Verbandsliga.  Mit einem Quäntchen Glück können wir das vielleicht sogar toppen mit dem Sachsenliga-Aufstieg. Wir sind bisher nie so gut ins Spiel gekommen wie heute. Über Kleingruppen und den Kreis waren wir immer gefährlich. Bei jung gegen Erfahrung waren beide Teams gleichwertig, deshalb auch ein riesen Kompliment an Markranstädt. Wir mussten an die Leistungsgrenzen gehen und möglicherweise siegte noch einmal auf Augenhöhe die Erfahrung.

Statement von Knut Drews, Trainer des SCM: Ich bin überhaupt nicht enttäuscht, denn mein junges Team hat sich nochmals gesteigert. Nachdem wir uns am Anfang erst an die größere Härte gewöhnen mussten, war es am Ende hauchdünn. Es war ein geiles Spiel und tolles Erlebnis, auch für die Mädchen. Wir haben gesehen, die Relegation wird genauso spannend und auf des Messers Schneide stehen. Da fällt die Entscheidung am 18. Juni bei uns zu Hause.

 

Endspiel Männer: ZHC Grubenlampe vs. HSG Freiberg II 36:31 (18:16)

Das Spiel der Männer vor noch mehr Publikum bot ebenfalls alles, was zum Pokalkampf gehört. Waren hier die Zwickauer Sachsenmeister eher favorisiert gegen den Verbandsligisten aus Freiberg, so brauchten sie länger als ihnen lieb war, um den Gegner noch deutlich nieder zu ringen. So lange die Kräfte reichten, spielten die Bergstädter auf Augenhöhe mit. Bis Anfang der 50. Minute hatten sie sogar noch Siegchancen, was das 30:29 unterstrich. Bis zur 25. Minute führte die HSG gar mehrfach mit ein, zwei Toren und hielt danach mehrfach beim Remis die Partie offen. Der letzte Ausgleich datierte aus der 41. Mi9nute beim Stand von 25:25. Zwickau musste in der Schlussphase alle Erfahrung und Kampfkraft ins Geschehen werfen, um sich nach dem 30:29 erstmals auf drei Tore Differenz abzusetzen. Nach dem 32:30, sieben Minuten vor dem Ende besiegelten 4:1 Treffer des ZHC die Freiberger Niederlage endgültig. Zwar jubelten die Sieger über die Verteidigung des Potts, aber auch das unterlegene Team ließ die Köpfe nicht hängen, wohl wissend, lange einen guten, intensiven  und spannenden Pokalfight geliefert zu haben. Zudem nimmt es die Gewissheit mit in die kommende Saison, auch gegen Sachsenligisten bestehen zu können. Immerhin werden die Freiberger dann die Landesliga bereichern, auch wenn Zwickau dann wohl in der Oberliga antritt und eine Revanche im Punktspiel nicht möglich wird.

 

Player oft he Match: Alexander Matschos

 

Stimmen der Trainer: Frank Knape (Zwickau): Das ist einfach eine geile Mannschaft. Sie hat sich den Pokal super verdient. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft und das ganze Team. Ich bin unfassbar dankbar die zu trainieren. Es ist ein Erfolg guter, kluger Köpfe. Der Gegner hat sehr gut gespielt und uns vor Probleme gestellt was auch mehr als seine 30 Tore zeigen. Es war insgesamt sehr fair und wir haben auf unser eigenes Können vertraut, konnten uns individuell durchsetzen.

Markus Lehmann (Freiberg): Ich bin stolz auf die Mannschaft und es macht Spaß mit der Truppe. Wir haben dem Sachsenmeister gut 45 Minuten voll Paroli geboten und spielten fast auf gleicher Höhe. Um zu gewinnen, muss aber alles klappen, dann dürfen nicht zu viele freie Würfe vergeben und in der zweiten Hälfte einige technische Fehler weniger auftreten. Es war ein geiles spiel und ein riesen Ding, dabei zu sein. Die älteren müssen weiter die jungen Spieler ranführen. Der Pokal ist ein Spiel, da ist es einfacher, sich zu motivieren, über eine ganze Saison ist das schwerer.

 

Weitere Stimmen:

Ronald Schierbok (Pokalwart): Wir haben zwei rassige uns spannende Endspiele gesehen. In beiden haben sich die Favoriten durchgesetzt. Die Freiberger boten ein tolles Spiel, solange die Kräfte reichten, ein Klassenunterschied war nicht zu sehen. Den fand ich auch bei den Frauen nicht. Trotz Corona und aller Unwägbarkeiten erlebten wir eine sehr gute Pokalsaison. Gemeinsam mit den Vereinen konnte eine gute Serie gespielt werden.

Karsten Küter (HVS-Präsident): Uns wurden heute zwei tolle Finalspiele mit würdigen Vertretern des sächsischen Handballs geboten. In beiden setzte sich letztendlich die Erfahrung durch mit verdienten Siegern und zwei tollen Zweiten. Es wäre schöner mit noch mehr Zuschauern, aber die Stimmung war den Endspielen würdig. Es war eine tolle gemeinsame Veranstaltung des HVS, der HSG Döbeln und der Sponsoren. Fazit: Das macht Vorfreude auf die nächste Pokalsaison.

Mario Ahnert (HVS-Marketing): Unser Dank gilt allen Döbelner Ehrenamtlern und Ausrichtern. Stellvertretend wurde ein Geschenk des HVS an Steffen Händler überreicht, erstmals auch an das Kampfgericht und schon obligatorisch an die Schiedsrichter. Die Siegerehrungen wurden wieder ergänzt durch Auszeichner der Spieler/in oft he Match. Zudem danken wir den Sponsoren für die Unterstützung

 

Eberhard Neumann                                                                                                                                                                                            

Pressewart Handball-Verband Sachsen e.V.

 

Vorschau 17.05.2022

HVS-Landskron-Pokal-Endspiele am 21. Mai in Döbeln versprechen viel Brisanz

 

Bereits in den Überschriften stecken einige Hinweise auf die diesjährige Brisanz. Die Pokalzeit als eines der Highlights des Handballjahres setzt auf Tradition und Überraschungen. Geschichtsträchtig sind daher schon die Spiele am langjährigen Endspielort Döbeln. Der ausrichtende Verein besticht durch die erfahrene, die kontinuierliche und eine sehr gut ausgestaltete Vorbereitung und Durchführung. Diesmal liegt dazu, auch im Sinne der HVS-Sponsoren, ein Großteil der Vorarbeit in Händen des sächsischen Verbandes. Im Vordergrund aber stehen die Endspielteilnehmer. Darunter befinden sich neben Sachsenmeister und Pokalverteidiger ZHC Grubenlampe gleich drei Verbandsligisten. Das macht auch deutlich, dass es sich noch nicht um eine völlig  reibungslose Qualifikation handelte. Corona hatte noch vielfach die Hände im Spiel, nur nicht am Ball und behinderte so manchen Verein und manches Partie. So ergibt sich ein bisher nie dagewesenes Teilnehmerfeld, in dem sich die Döbeln-Finalisten letztlich verdient durchsetzen konnten. Da für den einen oder anderen dieses Highlight nicht so schnell wiederkommen dürfte, werden sich alle umso ehrgeiziger und kämpferischer dann  präsentieren. So sind Spannung und eine volle Halle möglich und die mitreisenden Fans werden sicher auch für die jeweils nötige Stimmung sorgen.

 

Immerhin geht es im Männer-Endspiel ab 17.30 Uhr in der Partie zwischen dem ZHC Grubenlampe und der HSG Freiberg II für Zwickau darum, den Pokal zu verteidigen und für Freiberg nachzuweisen, dass der Sachsenliga-Aufstieg keine Eintagsfliege ist. Auch wenn der ZHC favorisiert ist, so wird das vom Papier her als Außenseiter geltende Team seine Chancen nutzen, dem die Beine zu stellen. Bis zur Pokalübergabe sollten deshalb neben großer Spannung viele Emotionen die Partie auf Feld und Rängen prägen. Den vermeintlich schwierigeren Weg ins Finale mussten die Freiberger gehen. So hatten sie neben einem Spiel mehr mit Plauen-Oberlosa II, Hoyerswerda und Cunewalde gleich drei Sachsenligisten zu bezwingen. Dazu kamen die Verbandsligisten LVB II und MoGoNo Leipzig. Zwickau musste „nur“ den Vize-Sachsenmeister Weinböhla und die Verbandsligateams vom HSV Dresden II sowie Delitzsch II aussteigen lassen. Also wird es nicht an Spannung und Brisanz fehlen.

 

Dagegen ist im Frauen-Endspiel ab 14 Uhr im Spiel zwischen dem MSV Dresden und dem SV Markranstädt II ein richtiges Favoritenteam nicht auszumachen. Die einen werden neben durchwachsenem Spielerpotenzial die Erfahrung in die Waagschale werfen, währen die anderen mehr auf Tempo und Jugend setzen dürften. Wie dieser Vergleich zum Tragen und zur Entscheidung führen wird, ist das Besondere. In der Vorrunde wurden diese neben den anderen Verbandsligisten Turbine Leipzig und Görlitzer HC II sowie dem Bezirksteam von Heidenau II ähnlich starke Gegner eliminiert. Eher schwerer hatten es die Dresdenerinnen, mit den Sachsenligisten Zwickau II und Leipzig-Mockau gleich den Meister und den Vizemeister ausschalteten, dazu kam Verbandsligist Glauchau/Meerane. Vielleicht ist das auch ein versteckter Hinweis auf die Stärke des MSV. Aber auch hier wird viel Spannung und ein heißer Fight erwartet.

 

Dieser Vergleich wird allerdings nicht der Letzte beider Teams in dieser Saison gegeneinander sein. Laut Durchführungsbestimmungen müssen die beiden Zweitplatzierten der Verbandsligen durch den Aufstiegsverzicht von Staffelsieger Heidenau in die Relegation gehen.

 

Alle freuen sich nach der schwierigen Vorrunde mit vollem Haus rechnen zu können. Die Beteiligten Teams, deren Fans, die Verantwortlichen, die Sponsoren und weiteren Zuschauer können sich gemeinsam auf einen tollen Pokalnachmittag freuen.

 

Eberhard Neumann                                                                                                                                                                                

Pressewart HVS                                                                                                                                                                           

 

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