Nach einjähriger Corona-Unterbrechung lud der Handball-Verband Sachsen zu seinem Konrad-Zuse Cup nach Hoyerswerda ein. Dabei lag die Ausrichtung vor Ort wie immer in den Händen des LHV und SC Hoyerswerda. Eingeladen waren die besten Spieler der Jahrgänge 2005 männlich und 2006 weiblich der Bundesländer. Zu Gast waren die Landesauswahlen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hessen, Bayern, Hamburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Südbaden. Auf Grund der Kapazitätsgrenze von acht Mannschaften konnten die Hamburger nur mit den Jungs und die Südbadener nur mit den Mädchen antreten. Am Freitag, 18.06.2021, erfolgte die Anreise der Teams und bevor es in die Hallen ging, hieß es erst einmal Stäbchen in die Nase. Das Hygienekonzept war auf größtmögliche Vorsicht bedacht, so dass alle Sportler, Helfer und Betreuer täglich getestet wurden. Dabei gab es kein positives Testergebnis, so dass alles ohne Probleme ablaufen konnte. An dieser Stelle ein Dank an die beteiligten Testcenter der Saniätsschule Medicus und der Apotheke Zeitz, sowie der Tester in beiden Hallen am Freitag.
Da auf Grund des Hygienekonzeptes keine Zuschauer in den Hallen erlaubt waren, programmierte der LHV Hoyerswerda eine eigene Homepage für das Turnier auf der man die aktuellen Ergebnisse, Tabellen, Mannschaftsfotos und Touristen Tipps fand. Dazu gab es ein Live-Stream aus beiden Hallen. Dies war auf Grund der relativ geringen Bandbreite in den Hallen leider nicht sehr einfach, aber alle gaben sich größte Mühe. Das diese Mühe sich auch gelohnt hat sieht man daran, dass beim LHV teilweise über 170 Zuschauer gleichzeitig an fremden Bildschirmen mitfieberten. “Für uns war der Live-Stream auch Neuland, von daher hat es ab und zu mal gehakt, aber im Großen und Ganzen lief er gut, vielen Dank an mein Kamerateam für den Einsatz”, fasst Chef-Organisator Conni Böhme den zusätzlichen Service zusammen. “Und wenn ich gleich mal beim Danke sagen bin, möchte ich mich bei allen Helfern bedanken, aber auch bei den Teams, Trainern und Schiedsrichtern vor Ort für das tolle Klima. Eigentlich gab es von allen Seiten nur Lob”, so sein zufriedenes Fazit am Ende.
Bis es soweit war mussten die Mannschaften aber erst einmal Großes leisten, denn schon fast traditionell erreichten die Temperaturen am Turnierwochenende ihren Höhepunkt im Lausitzer Seenland. So wurde es in beiden Hallen neben den heißen Duellen auf der Platte auch eine wahre Hitzeschlacht. Bis Samstag Nachmittag wurde in jeweils zwei 4-er Gruppen die Vorrunde gespielt. Bei den Jungs setzte sich in Gruppe 1 Bayern vor Sachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt durch. In Gruppe 2 holte sich Hessen den Gruppensieg vor Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Bei den Mädchen sah das etwas anders aus, hier war der Endstand in Gruppe 1: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und in Gruppe 2: Bayern, Brandenburg, Berlin, Südbaden.
Nach einer kurzen Erholungszeit ging es dann ab 16:30 Uhr gleich mit den Überkreuzspielen und Halbfinals weiter. Die Temperaturen in den Hallen knackten da schon fast die 40 Grad Marke, um so bemerkenswerter was die Jungs und Mädchen weiter auf die Platte legten. Bei den Jungs setzte sich im Halbfinale Berlin knapp mit 22:20 gegen Bayern durch und die Hessen gewannen gegen die Gastgeber Sachsen mit 16:11. Und auch bei den Mädchen ging es konzentriert weiter. Hier sicherte sich Mecklenburg-Vorpommern durch ein 28:16 Sieg gegen Bayern den Einzug ins Finale. Ihnen folgte Brandenburg, dass Sachsen mit 20:17 besiegte. Und auch in den unteren Kreuzduellen wurden die finalen Begegnungen für den Sonntag ermittelt. Am Abend hatten dann aber alle erst einmal einen Wunsch: Regenerieren. Der heiße Tag hatte sein Tribut gefordert, zum Glück sind aber größere Verletzungen ausgeblieben. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Congress Hotel, dem Dormero City Hotel und der Pension Graf konnten den Verbänden wieder sehr gute Übernachtungsbedingungen geboten werden, so dass alles für das große Finale am Sonntag bereit stand.
Dies begann vor den Augen von Carsten Klavehn und Zuzana Porvaznikova, die für den Deutschen Handball Bund alle drei Tage vor Ort waren, mit dem Spiel um Platz 7. Bei den Mädchen gab es hier eine klare Angelegenheit beim hohen 34:8 Erfolg von Berlin über Sachsen-Anhalt. Bei den Jungs legten sich noch einmal alle ins Zeug und es entwickelte sich ein spannendes Spiel, welches am Ende Hamburg mit 17:14 gegen Brandenburg gewinnen konnten. Somit konnten die Hamburger, die erstmals beim Konrad-Zuse Cup zu Gast waren, das Turnier erfolgreich abschließen. Und da auch sie von den Bedingungen vor Ort begeistert waren, haben sie ein Wiederkommen im nächsten Jahr bereits angekündigt. Genauso wie die Sieger im Spiel um Platz 5, wo sich Mecklenburg-Vorpommern mit 27:23 gegen Sachsen-Anhalt durchsetzen konnte. Bei den Mädchen ging der 5. Platz an den anderen Primärengast nach Südbaden (23:18 gegen Hessen).
Nun ging es um das Treppchen und zu diesen Spielen war im BSZ “Konrad Zuse” auch hoher Besuch zu Gast: Vize-Landrat Udo Witschas ließ es sich nicht nehmen für die beiden Spiele nach Hoyerswerda zu reisen. Und er war voller Begeisterung: “Es ist ja klasse was die Jungs hier für eine Leistung zeigen. Was mir auch imponiert ist der freundschaftliche Umgang aller nicht nur auf Feld, sondern auch rings herum. Es freut mich sehr, dass so ein tolles Ereignis in unserem Landkreis stattfindet, vielen Dank dafür den fleißigen Organisatoren”. Er sah dann auch ein packendes Spiel um Platz 3. Nach der hohen Vorrunden-Niederlage (9:21) gegen Bayern wollten es die Sachsen diesmal besser machen. Und der Gast auf der Tribüne trieb sie noch einmal zu einer guten Leistung an. Am Ende mussten sie sich trotzdem knapp mit 17:15 geschlagen geben, so dass der dritte Platz nach Bayern ging. Und auch bei den Mädchen hatte man einen Gast zu den Finalspielen, Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh zeichnete Sachsen als Drittplatzierte aus nach ihrem 23:15 Erfolg über Bayern.
Was noch fehlte waren die Turniersieger. Bei den Jungs gab es dabei ein Wechselbad der Gefühle: hatten die Berliner in der ersten Halbzeit (8:5) noch die Oberhand, wuchsen die Hessen dann über sich hinaus und holten einen verdienten 22:14 Erfolg. Damit konnten sie ihren Titel beim Konrad-Zuse Cup verteidigen und stolz den Siegerpokal in die Höhe strecken. Bei den Mädchen war es bis zum Ende hin spannend und ein einziges Törchen entschied das Finale. Mit 20:19 sicherte sich Mecklenburg-Vorpommern den Titel vor Brandenburg. Zusätzlich wurde von jeder Mannschaft ein Spieler/eine Spielerin durch die Trainer in das All-Star Team berufen. Dies waren bei den Jungs: Konrad Hohmann (Hamburg), Till Braren (Brandenburg), Sander Saß (Mecklenburg-Vorpommern), Luca Crist (Sachsen-Anhalt), Kilian Weigl (Bayern), Felix Oelke (Sachsen), Jonas Riecke (Hessen), Norman Glamann (Berlin), und bei den Mädchen: Lea Schaffer (Sachsen-Anhalt), Annemarie Möller (Sachsen), Lena Behrens (Berlin), Marie Stumpf (Südbaden), Paula Ritter (Hessen), Leila Ott (Bayern), Dajana Schnabel (Brandenburg), Pauline Schuck (Mecklenburg-Vorpommern).
So gingen drei Tage mit extremer Hitze aber auch extrem gutem Sport zu Ende und allen waren sich einig, dass es schön war nach der langen Corona-Pause endlich wieder solch ein Turnier erleben zu dürfen. Noch einmal ein großer Dank an alle die zum Gelingen beigetragen haben, ohne die ein solch großes Event sicherlich nicht möglich wäre. Allein im BSZ waren über 25 Helfer, ob als Kampfrichter, Hallensprecher, Filmer, Versorger, Desinfizierer, Busfahrer, Einweiser, am Einlass, als Social-Media Reporter oder einfach “Mutti für Alles” im Einsatz. Und wie heißt es so schön: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier, und so freuen wir uns schon jetzt alle Teams im kommenden Jahr in Hoyerswerda wieder zu sehen.
Conni Böhme