Bericht Bundesfinale JtfO

„Jugend trainiert“ – grüne Jacken und olympisches Motto

 

Eine Woche im Mai ist bei einigen sächsischen Nachwuchshandballerinnen schon fest im Terminplan verankert: da geht es mit dem Schulteam nach Berlin, zum Bundesfinale von „Jugend trainiert“, dem größten Schulsportwettbewerb Deutschlands. Wie im vergangenen Jahr konnten sich auch diesmal wieder die U14-Mädchen des Joliot-Curie Gymnasiums Görlitz im Landesfinale durchsetzen. Bei den U16-Mädchen war es etwas spannender, denn erst in der Verlängerung entschied das Ferdinand-von-Sauerbruch-Gymnasiums Großröhrsdorf das Finalspiel gegen das Sportgymnasium Leipzig für sich und löste somit erneut das Ticket für Berlin.

 

Bei den Jungen in diesen Altersklassen schaffte es das Humboldt-Gymnasium Radeberg, sich gleich mit beiden Teams zu qualifizieren. Eine starke Leistung!

 

Somit waren die sächsischen Vertreter ermittelt und das Abenteuer konnte beginnen. Sicherlich liegt das Hauptaugenmerk auf den spielerischen Vergleichen mit den Vertretern der anderen Bundesländer, aber auch das Flair außerhalb der Hallen ist nicht unwichtig, denn man merkt schon bei der Ankunft                                                                                                                                                      auf dem Berliner Hauptbahnhof, dass „Olympia“ eine große Rolle spielt. Die auffälligen Jacken, im sächsischen Grün selbstverständlich, signalisieren eine Teamzugehörigkeit. Man trifft Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland, die ganz unterschiedliche Ziele haben.

 

Kathrin Täschner und Frank Michael Lüdtke reisten mit ihrem Team mit dem Ziel an, die Platzierung des Vorjahres (10.) zu toppen. Das war nicht ganz unberechtigt, denn die Mannschaft bestand inzwischen im Wesentlichen aus „erfahrenen“ Spielerinnen, die ihr zweites Bundesfinale in Folge erleben durften. Nach Siegen gegen die Vertreter aus Niedersachsen (Helmstedt) und Bremen, verlor man gegen den späteren Finalisten aus Henstedt (Schleswig-Holstein) relativ deutlich. Das war aber nicht entscheidend, denn am Ende stand der zweite Tabellenplatz in der Gruppe zu Buche, der den Einzug in die Runde der besten acht Teams bedeutete. Damit war das Minimalziel schon erreicht, der 10. Platz getoppt. Aber damit gaben sich die Görlitzerinnen natürlich nicht zufrieden. Nach zwei weiteren Siegen (Grimmen, Bühl) in der Zwischenrunde standen sie im Halbfinale! Wahnsinn. Nun meinte es das Losglück allerdings nicht so gut, denn der Gegner war kein geringerer als die Seriensiegerinnen vom Olympiastützpunkt Berlin. Nachdem die Mädchen die erste Halbzeit noch gut mithalten konnten, schwanden am Ende doch die Kräfte und sie konnten dem haushohen Favoriten leider kein Bein stellen. Eine Medaille war aber trotzdem noch in Reichweite; im Spiel um Bronze gegen das Ossietzky-Gymnasium Hamburg. Hier lief man immer wieder einem Rückstand hinterher, konnte diesen jedoch stets wieder ausgleichen. So stand es in einem extrem spannenden Spiel eine Minute vor Schluss unentschieden. Leider waren es am Ende die Hamburgerinnen, die jubeln konnten, denn sie trafen noch zweimal. Natürlich gab es zunächst hängende Köpfe bei den Görlitzerinnen, denn wer möchte schon gern so knapp die Medaillen verpassen. Aber, das gesamte Team konnte sehr stolz auf diese tolle Leistung sein. Sie sind das viertbeste Schulteams Deutschlands! Sehr stark und herzlichen Glückwunsch dazu!

 

Nicht ganz so herausragend lief es bei den etwas größeren Mädchen aus Großröhrsdorf mit den Betreuern Thomas Haufe und Sebastian Hartmann. Sie mussten durch Krankheit und Verletzung gleich mehrerer Spielerinnen ohne Wechselspielerin antreten. Dieses Handicap war zu groß, um vorn mitspielen zu können. So setzte es zum Teil deutliche Niederlagen in Vor- und Zwischenrunde. Auch das Spiel um Platz 15 ging verloren, so dass am Ende der 16. Platz zu Buche stand. Da zählte das olympische Motto: „Dabei sein ist alles.“

 

Die Jungen der U16 aus Radeberg hatten eine „Hammer-Vorrundengruppe“ mit dem späteren Finalisten Solingen und dem Fünftplatzierten, der Sportschule Schwerin, erwischt. Auch gegen Ostfildern konnte man leider nicht punkten. In der Zwischenrunde gab es eine unglückliche Niederlage gegen Bayern (Metten) und einen weitere gegen den Vertreter Niedersachsens. Dafür konnte sich das Team, das von Jenny Rosenthal und Mirko Schulz betreut wurde, im Spiel um Platz 15 gegen das Gymnasium am Rothenbühl (Saarland) mit 24:21 durchsetzen.

 

Ganz ähnlich erging es den U14-Jungen um Tobias Stirner und Holger Winkelmann. Auch sie standen mit den Gegnern aus Nordhausen (4.) und der Sportschule Schwerin (5.) vor einer unlösbaren Aufgabe. In der Zwischenrunde konnten sie allerdings gegen den saarländischen Vertreter aus Merzig einen 24:23-Sieg einfahren, der am Ende das Spiel um Platz 13 bedeutete. Dieses ging jedoch gegen Rheinland-Pfalz (Diez) verloren.

 

Die besten Vertreter jeder Altersklasse spielen traditionell am Finaltag in der Sporthalle Schöneberg den Bundessieger aus. Mit Aurelius Reich und Nils Speck hatte ein sächsisches Schiedsrichterpaar die Ehre, das Finale der U14- Jungen leiten zu dürfen. Auch schon traditionell stellte Berlin in jeder Altersklasse wieder einen der beiden Finalisten. Wie im Vorjahr setzten sich diese Teams am Ende auch in drei Altersklassen durch. Einzig in der U16 gelang es den Mädchen aus Dortmund, ihren Erfolg zu wiederholen.

 

Unsere Sportlerinnen und Sportler haben sicherlich genau hingeschaut und gesehen, wo es noch Potential auszuschöpfen gilt, bevor dann, ganz olympisch, zur großen Abschlussfeier in der Max-Schmeling -Halle gefahren wurde. Mit dem Hereintragen der Fahnen der Bundesländer, dem Entzünden der olympischen Flamme und dem Singen der Nationalhymne kam bei jedem Teilnehmer Gänsehaut auf, bevor dann ein buntes Programm die Siegerehrungen umschloss. Die Party am Ende dürfte für die meisten ebenso unvergesslich bleiben, egal ob im Disco-Outfit, einer blauen, weißen oder eben grünen Sachsen-Jacke. Man kennt sich inzwischen…

 

Jana Preussler
Referentin Schulsport

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